Industriegebiet Neuseddin Grüne Michendorf lehnen Industriegebiet im märkischenWassermangelgebiet ab Die Wirtschaftsförderung er Landesregierung plant im Süden von Michendorf westlich vomBahnhof Seddin ein Industriegebiet, fast doppelt so groß wie das von TESLA in Grünheide. Dafür sollen mindestens 300 ha Landeswald gefällt werden. Das Planungsgebiet liegt imWassereinzugsgebiet des Seddiner Sees, der Lienewitzseen und nahe des BeelitzerTrinkwasserschutz-Gebietes. Es liegt im Landschaftsschutzgebiet. Seit der Vorstellung des Projektes in der Gemeinde Michendorf wächst der Widerstand gegen diese Planung. Dazu sagt der Sprecher des Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen, Matthias Ulbricht:„Wir Grüne von Michendorf lehnen diese großflächige Versiegelung auf Kosten von Wald undLandschaftsschutz ab. Die Waldfläche ist nicht nur Erholungsraum für Michendorfer, sondern auchein bedeutendes Grundwasserneubildungsgebiet für unsere Seen. Zudem sind mikroklimatischnegative Veränderungen für die Region zu erwarten, die Luftneubildung für angrenzendeKommunen bis nach Potsdam beeinträchtigt. Die Vernichtung von über 300 ha Waldkonterkariert den notwendigen Weg hin zur Klimaneutralität des Landes. Nachhaltigkeit siehtanders aus. Neuversiegelungen in solchen Größenordnung sind nicht mehr zeitgemäß. Wer heuteIndustrieansiedelung plant, muss sich auf bereits versiegelte Gebiete konzentrieren. Die Größevorhandener versiegelter Flächen ist dann auch das Limit für solche Planungen. Wir zweifeln auchdaran, dass der zusätzliche Pendlerverkehr von der Bahn aufgenommen werden kann, Schon heutesind die Züge auf der Wetzlarer Bahn häufig überfüllt. Das neue Industriegebiet würde diebetroffenen Kommunen auch in Fragen des Siedlungsdruckes und der notwendigen Infrastrukturschnell an die äußerste Belastungsgrenze bringen. Wir stehen mit unserer Position nicht allein da. Auch der Ortsverband Beelitz/Seddiner See lehnendie Planungen für ein zukünftiges Industriegebiet westlich von Seddin.“ Zum Hintergrund Die Waldfläche für das Projektgebiet ist insgesamt 300 ha groß und liegt auf den Gemarkungen derGemeinden Seddiner See, Schwielowsee und Michendorf. Die Verkehrsanbindung soll wesentlichüber die Wetzlarer Bahn sowie die Autobahnen A9/A10 erfolgen. Auch die Stadt Beelitz ist betroffen. Wegen des zu erwartenden Schwerlast- und PKW-Verkehrs reiche die neu ausgebauteAutobahnabfahrt Ferch/Neuseddin nicht aus. Deshalb soll eine weitere Straßenanbindung zurAutobahnauffahrt Beelitz-Heilstädten gebaut werden, mitten durch den Beelitzer Stadtwald. Diegesamte Waldfläche ist Wasserneubildungsgebiet für den Seddiner See,die Lienewitz-Seen und dasBeelitzer Trinkwasser. Die Region hat schon heute deutlich sinkende Grundwasserstände, so dass die vorhandenen Trinkwasserzonen immer wieder vergößert werden müssen. Die Trinkwasserzone der Stadt Beelitz könnte dann nicht mehr ausgeweitet werden , da sie direkt an das geplante Industriegebiet grenzt . Trotzdem sollen laut den Planern in Beelitz und in Treuenbrietzen noch Trinkwasserkapazitäten vorhanden sein, die über eine Fernleitung das neue Industriegebiet versorgen könnten. Das Abwasser könne dann dem Seddiner See geklärt zugeführt werden. Um Abwasser in ein abflussloses Gewässer zu führen, müsste das Abwasser fast Trinkwasserqualität haben. Eine solche Reinigungsleistung ist wenn überhaupt, dann nur mit extrem hohem Aufwand möglich.